In Zukunft werden mehr Migranten pflegebedürftig sein – dementsprechend braucht es ebenfalls mehr Migranten in Pflegeberufen beziehungsweise Pflegekräfte, die speziell geschult wurden (wir berichteten). Vor drei Jahren initiierte das Zentrum Überleben eine Berufsausbildung für junge Flüchtlinge und Migranten. Viele von ihnen hatten auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden. In der Berufsfachschule lernen die derzeit 85 Azubis nun alles, was sie für den Pflegeberuf brauchen und Menschen im Alter, bei Krankheit oder Behinderung im Alltag unterstützen können. Ihre kulturellen und sprachlichen Kompetenzen werden gefördert, damit sie speziell auf die Bedürfnisse von Migranten eingehen können.
Interessenten sollten solide Deutschkenntnisse mitbringen und mindestens einen Hauptschulabschluss besitzen. Bei entsprechenden Leistungen ist es außerdem möglich, im Rahmen der Ausbildung einen mittleren Schulabschluss nachzuholen. Die Ausbildung besteht aus einem allgemeinbildenden, berufsübergreifenden Lernbereich, unter anderem mit Deutsch-, Englisch- und Wirtschaftsunterricht. Die Schüler erlernen berufsbezogene Kenntnisse, etwa wie sie Beziehungen zu Pflegebedürftigen aufbauen und bei der Pflege assistieren. Dazu kommen drei praktische Blöcke, die sie bei Einrichtungen des Vivantes Netzwerks absolvieren und dabei den Arbeitsalltag kennenlernen. Nach der Ausbildung können die Sozialassistenten entweder direkt in den Beruf einsteigen oder sich um eine weiterführende Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege bewerben.
1 Kommentar
Finde ich klasse! Es bleiben bisher so viele Potentiale ungenutzt.