Ursachen von Gangunsicherheiten und Möglichkeiten zur Intervention

Viele alterstypische Krankheiten verursachen Gangschwierigkeiten wie z.B. die Parkinson Erkrankung, Multiple Sklerose, Hemiparese nach einem Schlaganfall, Arthrose in Hüft- oder Kniegelenken usw. Oft haben ältere Patienten Beschwerden, welche nicht immer gleich mit zugrunde liegenden Gehproblemen in Verbindung gebracht werden.

Nehmen wir als Beispiel eine 77jährige Frau, die über Schwindel klagt. Sie kann den Schwindel nicht weiter charakterisieren. HNO- und neurologische Untersuchungen sind unauffällig. Oft führt dies zu Frust, da der Arzt nicht weiter weiss und sich die Patientin oder der Patient in der Folge nicht ernst genommen fühlt und nicht geholfen werden kann. Schwindelgefühle sind oft eine Vorstufe von Gehschwierigkeiten, die wiederum zu einem erheblichen Sturzrisiko führen. Stürze (meist in der eigenen Wohnung) können bei älteren Menschen sehr leicht zu Brüchen zum Beispiel des Oberschenkelhalsknochens führen. Mit oder ohne Knochenbrüche, ist ein Sturz oftmals ein graviernder Einschnitt, an dem über die Gesamtsituation des älteren Menschen nachgedacht wird. Ist das alleine zu Hause leben weiterhin möglich? Müssen Sensoren in der Wohnung angebracht werden, um im Falle eines erneuten Sturzes rechtzeitig helfen zu können? Ist ein Umzug in eine betreute Wohnform notwendig? Wie hätte vorgebeugt werden können? Kann die Gehsicherheit verbessert werden?

Der gestern auf senline erschienene Artikel "Der gangunsichere Patient" von Stephanie A. Bridenbaugh und Reto W. Kressig beschreibt sensorielle und kognitive Defizite als mögliche Ursachen von Gangunsicherheit, für die Hausarztpraxis geeignete Mobilitätsassessments sowie gezielte Interventionen, um den Gang sicherer und „stress-resistenter“ zu machen.

 

 

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