Grüne Stangen sorgen für Bewegung

Wie eine ehrenamtliche Sportgruppe im Pflegeheim einlädt aktiv zu werden

Samstag, halb zehn Uhr morgens: in der Cafeteria im BRK-Seniorenwohnen Buchenau geht es hoch her. Eine Gruppe Ehrenamtlicher schiebt alle Tische beiseite. Sie brauchen Platz für einen Stuhlkreis. Und dann sind da noch grüne Stangen, die bereitgelegt werden. Das Verteilen der sogenannten Gymsticks ist das Zeichen: Es ist Zeit für Sport. 

„18 Senioren nehmen an der wöchentlichen Gymnastikstunde teil“, erklärt Einrichtungsleiter Martin Fichtner. Dabei ist die Sportstunde kein Angebot der Sozialservice-Gesellschaft, dem Träger des Hauses mit 80 Bewohnerplätzen. Vielmehr übernehmen hier Freiwillige die Bewegungseinheit für Senioren. Bereits seit zweieinhalb Jahren organisiert der Christentreff Fürstenfeldbruck im Seniorenwohnen Buchenau diesen Samstagmorgen-Treff.

Projekt „Mobilität im Alter“ in der Buchenau 

Haben alle Platz genommen, geht die Sportstunde los. Einzelne Übungen mit den grünen Stangen festigen hauptsächlich die Muskulatur. Denn die baut schnell ab, wenn es älteren Menschen an Bewegung fehlt. „Aber auch das Dehnen und Strecken kann seniorengerecht daran trainiert werden“, erklärt Marcelo Gerhardt, der die Sportgruppe leitet. Der Christentreff Fürstenfeldbruck ist der Initiator des Projekts „Mobilität im Alter“. Fünf Trainer haben sich extra für den Kurs in Buchenau am Sportgerät Gymstick ausbilden lassen. „Dann haben wir die mehr als 20 grünen Stangen gekauft und losgelegt“, freut sich Gerhardt. Anfangs kamen acht Senioren zum Kurs, heute sind es meist bis zu zehn mehr, die wöchentlich am eigens für das Seniorenwohnen Buchenau erarbeiteten Übungsprogramm mitmachen. Idealer Raum dafür ist die hauseigene Cafeteria. Sie bietet mit 100 m² Fläche genügend Platz, denn schließlich sind einige Rollstuhlfahrer mit von der Partie. So hat jeder ausreichend Raum (Radius zwei Meter) für seine Übungen.

Sport im Alter hält fit

Einrichtungleiter Martin Fichtner freut sich über das ehrenamtliche Engagement des Christentreffs. Zwar übernehmen Kollegen der Sozialen Betreuung unter der Woche etliche Aktivitäten mit den Senioren – wie etwa Kochen, Singen, Spielen oder eine Erzählstunde – der Samstagssport sei aber ein Zusatzangebot, dass die Senioren sehr gut annehmen. „Ich sehe wie die Teilnehmer agiler werden, wenn sie regelmäßig trainieren“, verdeutlicht der Einrichtungsleiter. Sport sei eben auch im hohen Alter – die älteste Kursbesucherin ist 94 Jahre alt – perfekt, um körperlich und geistig fit zu bleiben.  

Marcelo Gerhardt hingegen sieht vor allem den Spaß und die Lebensfreude, die Ehrenamtliche und Senioren teilen: „Freude und Begeisterung sind riesengroß“, sagt der Fürstenfeldbrucker. Lachen und flachsen während und am Ende des Kurses seien die Regel. 

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