Mit der App MyTherapy die Medikamente fest im Griff
Natürlich will man die Pflege der Angehörigen in guten Händen wissen. Doch wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können, kann es schwer sein unter den vielen Alternativen die Passende für sie zu finden. Pflegt man selbst, soll man eine professionelle Kraft einstellen oder ist ein Pflegeheim vielleicht die beste Lösung?
Egal für welche Pflegeform man sich entscheiden – selbstverständlich hat man den Wunsch, dass es den Angehörigen gut geht und über ihren Gesundheitszustand stets informiert sein. Nun gibt es dafür Unterstützung – in Form einer App. Man fragt sich dabei, ob Senioren überhaupt Lust haben eine App für sich auszuprobieren oder zu nutzen. Mit diesem Trugschluss räumt der (N)ONLINER Atlas auf: Laut der Studie nutzen 51% der 60-69 Jährigen regelmäßig ein Smartphone, bei den über 70 Jährigen ist es jeder vierte.
Medikamentenerinnerung und Gesundheitstagebuch
Die MyTherapy App erinnert beispielsweise Diabetespatienten an die pünktliche Einnahme ihrer Medikamente, wie Insulin und Blutzucker- oder Gewichtsmessungen. Ein integriertes Tagebuch dokumentiert den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Nutzer sowie die eingenommenen Präparate. Vor dem nächsten Besuch beim Arzt kann ein persönlicher Gesundheitsbericht ausgedruckt werden. Er ermöglicht es dem Arzt, sich einen schnellen Überblick über den Gesundheitsstatus und die Medikation zu machen und so die nächsten Schritte für die Behandlung zu entwickeln.
Die Team-Funktion in der MyTherapy App
Eine Studie unter 288 MyTherapy Nutzern zeigt: Viele setzen bei der Medikamentenerinnerung zusätzlich auf die Hilfe ihres direkten Umfelds. Jeder dritte Nutzer lässt sich neben der App von seiner Familie an die Medikamenteneinnahme erinnern. So erzählt beispielsweise Charlotte K. aus Bochum: „Ich nehme viele Medikamente und ich weiß, wie wichtig die korrekte Einnahme ist. Da hilft es mir ungemein, wenn mir meine Tochter ab und zu mal sagt: ‚Mama, denk an deine Tabletten‘“. Mithilfe der sogenannten Team-Funktion können sich Nutzer in der MyTherapy App mit ihren Familienmitgliedern einfach verbinden. Angehörige sehen dann, ob die verordneten Medikamente korrekt eingenommen werden. Ist der Angehöriger beispielsweise auf die regelmäßige Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten angewiesen, so kann man bei Bedarf zusätzlich zu MyTherapy kurz daran erinnern. Dank der Teamfunktion fällt es leicht, in Kontakt und Verbindung zu bleiben und für einen extra Schub Motivation zu sorgen, um die verordnete Therapie einzuhalten.
Klinisch getestete Wirksamkeit
Die Wirksamkeit der App konnte bereits durch zahlreiche Studien u.a. in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin bewiesen werden: Eine Pilotstudie der Charité mit Senioren zeigte, dass eine Nutzung von der App MyTherapy die Medikamententreue steigern konnte und dass sich ihre Nutzer insgesamt besser fühlten.
Medikamente können nur helfen, wenn man sie auch nimmt. Die App MyTherapy kann dabei unterstützen und ermöglicht es zusätzlich noch, den Überblick über die Gesundheit zu behalten, während man mit der Familie verbunden ist. Die MyTherapy App ist bereits in zahlreichen Sprachen wie Deutsch, Englisch und Spanisch verfügbar und kann kostenlos im Google Play Store und App Store heruntergeladen werden.
Text: Patrizia Mangold
1 Kommentar
Schön geschriebener Beitrag. Leider ist das mit der Medikamenteneinnahme per App teilweise relativ schwierig, da viele ältere Personen kein Smartphone besitzen. Für jüngere Leute, die tagtäglich ein Smartphone benutzen ist dies allerdings eine super Sache. Ich habe erst kürzlich einen Artikel überPflege Satow gelesen, in dem es darum ging, dass man, wenn man nicht mehr gut alleine kochen kann, sich einfach warmes frisches Essen nach Hause liefern lassen kann. Ich finde das ist eine super Idee.