Best Practice in der Pflege: Antje Grauhan (Deutscher Pflegepreis 1999)

Im Rahmen unserer wöchentlichen Blogbeiträge nehmen wir uns noch bis Mitte November den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern des Deutschen Pflegepreises an. Dabei klären wir Fragen wie: Auf welche Errungenschaften blicken die Preisträgerinnen und Preisträger zurück und welche Vorhaben bestehen noch? Worin besteht ihr Einsatz und für welche Kernaussagen stehen sie? Welche Bedeutung hat ihr Schaffen für unsere Gesellschaft und die deutsche Pflegelandschaft? Wir freuen uns darauf in die Geschichten dieser engagierten Menschen einzutauchen und nehmen Sie gerne mit. Bisher haben wir bereits die Preisträgerinnen und Preisträger der Jahre 2001 bis 2019 behandelt. Heute findet diese Artikel-Serie ihren Abschluss, denn wir sind am Ende unseres Zahlenstrahls angelangt. Im Jahr 1999 wurde der erste Deutsche Pflegepreis verliehen. Der Preis ging damals an die Berlinerin Antje Grauhan. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen!

Das Wirken von Antje Grauhan
Antje Grauhan wurde am 26.04.1930 in Berlin geboren. Als Krankenschwester, Unterrichtsschwester, Schulleiterin und Pflegewissenschaftlerin hat sie sich im Laufe ihres Lebens einen großen Namen gemacht. Der Schwerpunkt ihres Wirkens lag auf der Konzeption einer generalistischen Pflegeausbildung bzw. generalistisch angelegter Pflegestudiengänge. Große Themen ihrer Karriere waren also die Akademisierung der Pflegeberufe in Deutschland. Die Details der akademischen Ausbildung von Frau Grauhan werden hier genauer beleuchtet: pflege-wissenschaft.info. Wir möchten an dieser Stelle einen Blick auf die Jahre nach ihrer akademischen Ausbildung werfen. So war Frau Grauhan nach ihrer akademischen Ausbildung zum Beispiel viele Jahre lang Mitglied im Programmbeirat von „Pflege braucht Eliten“ (Robert Bosch Stiftung, Stuttgart). Auch hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeit der Mutterhäuser in Deutschland unterstützt, durch Mit-Aufbau der Häuser und durch die Einbettung der Praxisarbeit in einen theoretischen Kontext. Ein leichtes Berufsfeld hat sich Frau Grauhan damit nicht ausgesucht aber in Beiträgen zu ihr wird immer wieder über die Leichtigkeit ihres Wesens und über ihren Sinn für Humor geschrieben. Diese Züge haben sie verlässlich durch’s Leben getragen. Antje Grauhan war die erste Trägerin des ersten deutschen Pflegepreises. Sie verstarb am 5. Juli 2010 in Lübeck-Travemünde an den Spätfolgen einer Transfusionshepatitis. Sie hinterlässt ein ehrbares Lebenswerk, auf das ihre Nachfolger stolz aufbauen können. 

Darum geht es beim Deutschen Pflegepreis
Der Deutsche Pflegepreis geht seit 1999 (mit einigen Ausnahmen) jährlich an ausgewählte Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich in besonderem Maße oder auf innovative Weise für die Pflege einsetzen bzw. sich öffentlich stark für die Pflege machen. Eine der Kernbotschaften des Deutschen Pflegepreises lautet “Pflege geht uns alle an”, womit das Thema Pflege aber auch das Hebammenwesen in die Mitte der Gesellschaft gerückt und Akteure angemessen wertgeschätzt werden sollen. Er stellt damit die höchste nationale Auszeichnung im Bereich der Pflege dar. Kriterien für die Nominierung einer Person und die Verleihung des Deutschen Pflegepreises an sie sind diese: Besondere Verdienste, Nachhaltigkeit, Einflussbereiche und Wirkungskreise sowie Diversity-Aspekte.
 
Mit diesen Preisträgerinnen und Preisträgern haben wir uns befasst:

Frau Prof. D. Kellnhauser (2019)
Herr Karl-Josef Laumann (2018)
Prof. Dr. Michael Isfort (2017)
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein (2016)
Malu Dreyer (2015)
Prof. Dr. Frank Weidner (2013)
Frau Prof. Christel Bienstein (2011)
Karla Schefter (2009)
Frau Ute Herbst (2008)
Prof. Dr. Doris Schiemann (2007)
Die Robert Bosch Stiftung (2005)
Frau Andrea Fischer (2003)
Prof. Dr. Ruth Schröck (2001)
 

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