Alterssensible Projekte

 

AGE Platform Europe

AGE Platform Europe, was ist das? Es handelt sich hierbei um ein europäisches Netzwerk aus über 150 Organisationen von und für Personen höheren Alters. Diese repräsentieren dabei die große Altersgruppe „50+“ in Europa bzw. der EU, das sind ca. 40 bzw. 190 Millionen Menschen. Der Schwerpunkt des Engagements liegt zum Beispiel auf folgenden Bereichen: Anti-Diskriminierung, Beschäftigung älterer Arbeitnehmer, „Aktives“ Altern, Generationenzusammenhalt, soziale Inklusion und vieles mehr. Die entsprechenden Aktivitäten werden zum Teil im Rahmen von EU-Förderprogrammen durchgeführt. Ebenso finanziert sich das Projekt aus Spenden und Mitgliedschaftsbeiträgen. Mitglieder aus Deutschland sind zum Beispiel die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), der Sozialverband VdK Deutschland e.V. oder das Kuratorium Deutsche Altershilfe (Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.). Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist nebst dem naheliegenden Themengebiet Alter(n) ein Non-Profit Profil. Willkommen sind also gemeinnützige Vereine, Stiftungen, Organisationen etc.

Das übergeordnete Ziel besteht darin, vor allem ältere Bürger der EU über Ihre Rechte aufzuklären und sie hierbei für ihre Potentiale und Möglichkeiten zu sensibilisieren. Ihnen soll so eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihrer Lebenswelt zukommen. Die AGE Platform Europe gibt es seit Januar 2001 und kann mittlerweile auf ein breites Netz an Mitgliedern blicken. Vor dem Hintergrund aktueller demografischer Entwicklungen, ist eine solche Plattform von hoher Relevanz und bereichert das Projektprofil der EU ungemein! 

 

Märchenland-Projekt: Märchen und Demenz

Initiator des Projekts „Märchen und Demenz“ ist der Märchenland e.V. in Zusammenarbeit mit der Märchenland gGmbH, dem Deutschen Zentrum für Märchenkultur. Von Ihrem Sitz in Berlin aus, setzen sie sich deutschlandweit für innovative psychosoziale Interventionsansätze ein. Dabei arbeiten sie sowohl mit Pflegeanbietern als auch mit Akteuren aus der Alter(n)s- und Pflegewissenschaft zusammen. Im Fokus des therapeutischen Ansatzes liegt das Krankheitsbild der Demenz. „Derzeit werden in Deutschland rund 500.000 Menschen mit diesem Krankheitsbild in Pflegeeinrichtungen betreut. Diese Pflege wollen wir mit Märchen kreativ-therapeutisch begleiten und den Pflegealltag für alle Beteiligten erleichtern. Ziel ist die positive Einflussnahme auf herausfordernde Verhaltensweisen.“, heißt es auf der Homepage des Projekts. Märchen sind bekannter Weise nicht nur Balsam für die Seele und finden in jeder Altersgruppe begeisterte Zuhörer; sie stellen darüber hinaus einen idealen Zugang zu Personen mit Demenz dar. Bezug genommen wird hierbei auf das Langzeitgedächtnis eines Menschen, welches -auch bei Demenz- noch große Potentiale der Interaktion bietet: „Ohne zu infantilisieren und mit dem Anspruch, zwar erkrankte aber erwachsene Personen zu betreuen, wollen wir mit ausgewählten, zielgruppengerechten Märchen einen Zugang zum Langzeitgedächtnis von Menschen mit Demenz schaffen und eine Brücke in die Erinnerung bauen […].“ 

Auch die AOK informiert über die Vorteile dieses Konzepts (2013):

 

European Cinema for Active Aging (CINAGE)

Dieses Projekt wird gefördert von der Europäischen Kommission und zwar im Rahmen vom sogenannten Life Long Learning Programme, über welches wir Sie im Artikel „Lebenslanges Lernen – (Weiter)Bildungsangebote für Senioren“ näher informieren.

Angesetzt wird bei den Erfahrungen und Begeisterungen der älteren Personen für Kino und Film. Von der Analyse bis zur eigenen Produktion kann sich hier zum Beispiel in Form von Workshops frei mit einer Vielzahl an verschiedenen Themen auseinander gesetzt werden. Im Mittelpunkt steht dabei inhaltlich immer das „Aktive Altern“, sodass im Rahmen der selbst produzierten Filme gleichzeitig eine direkte Selbstreflexion stattfindet, was auch das Hauptanliegen dieses Großprojekts ist. Das Projekt startete 2014. Konferenzen und Film Festivals bilden seit dem die regelmäßigen Höhepunkte von CINAGE.

 

Theater der Erfahrungen – Werkstatt der alten Talente

Das Theater der Erfahrungen kann als Wanderbühne verstanden werden. Auf dieser stellen die vielseitigen Senioren des kleinen Ensembles Ihre selbst geschriebenen Stücke vor. Mit ihrem Sitz in Berlin, gehört die Hauptstadt zwar zum Haupteinzugsgebiet, aber es geht auch mal über die Stadt- oder Landesgrenzen hinaus. Da es verschiedene Theatergruppen mit je spezifischem Profil gibt, ist für einen abwechslungsreichen Mix gesorgt. So konnten sich bisher drei feste Gruppen etablieren: Bunte Zellen, Spätzünder und Ostschwung. Die Gruppe „Bunte Zellen“ zum Beispiel widmet sich vor allem interkulturellen Themen, insbesondere dem in Berlin besonderen Deutsch-Türkischen Verhältnis. Das Theater der Erfahrungen (kurz: TdE) ist bereits 35 Jahre alt und damit das älteste Seniorentheaterprojekt Deutschlands. Betrieben wird das TdE durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter.

Gegründet wurde es von der Doppelspitze Eva Bittner (Theaterwissenschaftlerin MA) und Johanna Kaiser (Diplom-Sozialpädagogin & Theaterwissenschaftlerin MA). Das Theater hat bereits jetzt ein großes und gut verzahntes Netzwerk von ehemaligen und aktuellen Mitgliedern etablieren können, dass auch außerhalb der Proben die gemeinsame Zeit genießt und damit aktiv gegen soziale Isolation im Alter vorgeht.


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