Die heilende Kraft des Humors

 


Es gibt so viel Schönes auf der Welt! Und weil wir Menschen bekannter Weise einen Hang zur Gewohnheit haben, gewöhnen wir uns meistens auch schnell und gern an unser Dasein auf diesem Planeten. Doch während wir durchs Leben laufen, kommen wir immer wieder in Situationen, die an sich ganz und gar nicht zum Lachen einladen. Vor allem mit Hinblick auf die Zielgerade, sei es unsere eigene oder die einer nahestehenden Person, können die Dinge taff werden: Neue Abhängigkeitsverhältnisse, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit oder der Kuss vom Sensenmann. Irgendwie ist das alles doch äußerst gruselig. Der gewählte Weg, mit diesen Themen umzugehen, ist oft die Verdrängung. Aber Dinge wie diese, verlieren nicht gerade an Schwere, wenn sie totgeschwiegen werden. Ganz im Gegenteil.

Zu diesem Schluss kam auch die Zeichnerin Rosalind "Roz" Chast. Und so schrieb/ zeichnete sie ein Buch, das das Leben vieler verändern wird. "Können wir nicht über was anderes reden?", so der Titel (Rowohlt Verlag). In Form eines Lang-Cartoons setzt sich die vielfach publizierte "The New Yorker"-Karikaturistin mit ihren Eltern auseinander. Mutter und Vater, beide in die Jahre gekommen und Meister der Verdrängung, befinden sich mittlerweile auf besagter Zielgeraden. So stehen die drei nun inmitten der Gegebenheiten, quasi im Epi-Zentrum des Ernstes. Anders, als ihre Eltern -und der Großteil unserer Gesellschaft- hat Roz Chast allerdings beschlossen, ihr Lächeln zu wahren. Und nicht nur das. Sie möchte diese Haltung in die Welt tragen und wirbt für eine neue Einstellung zu ernsten Themen. 

"Längeres Leben und weniger Kinder, das sind Gründe für eine wachsende Literatur, die sich ums Pflegen und Sterben sorgt. Roz Chasts Lang-Cartoon sticht aus dieser Literatur heraus. Ihr Witz nimmt nichts vom Ernst der Lage, aber er macht ihn einfach erträglicher und menschlicher. Nicht alberner, sondern würdiger." - So lautet das Fazit der Süddeutschen Zeitung zu diesem Werk. 

 

Lesen Sie dazu auch folgenden Artikel:

Werden Sie Gesundheitsclown

Vereinigungen für pflegende Angehörige

Die Bedeutung des Generationendialogs