Die Vorsorgevollmacht
Allgemeines
Die Vorsorgevollmacht hilft Ihnen in rechtlicher Hinsicht, wenn Sie aufgrund eines Unfalls, einer Krankheit oder des Alters die eigenen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können. Denn mit der Vorsorgevollmacht ermöglichen Sie es einer Vertrauensperson, in solch einer Situation persönliche und finanzielle Entscheidungen rechtlich verbindlich für Sie zu treffen. Damit bleiben Sie handlungsfähig und vermeiden eine Betreuung. Das gilt jedoch nur für richtig erstellte Vollmachten. Vollmachten eines pauschalen Formulars sind oft unzureichend. Die Vorsorgevollmacht regelt nur die rechtliche Vertretung. Die Patientenverfügung regelt nur die medizinischen Behandlungswünsche. Daher benötigt man sowohl Vorsorgevollmacht als auch Patientenverfügung für eine rechtliche Vorsorge.
Ein Testament wird durch Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht nicht ersetzt. Denn das Testament beinhaltet die persönlichen Festlegungen nach dem Ableben, während die Vorsorgedokumente Situationen während des Lebens betreffen. Zum Testament finden Sie weitere Informationen hier.
Deshalb ist eine Vorsorgevollmacht wichtig
In den normalen Alltagsgeschäften werden Sie Ihre Angehörigen sicher unterstützen können. Stehen allerdings rechtliche Entscheidungen an (wie z.B. die Bestimmung der medizinischen Behandlung, Abschluss von Verträgen, finanzielle Angelegenheiten), benötigen Sie einen Vertreter, der diese für Sie vornehmen darf. Ihr Ehegatte, Lebenspartner oder Ihre Kinder können nicht automatisch rechtlich für Sie handeln. Hierzu benötigt jede Person ausnahmslos eine ausdrückliche Vollmacht. Mit der Vorsorgevollmacht können Sie Ihre Wunschvertrauensperson mit der Besorgung der eigenen Geschäfte beauftragen. Damit sparen Sie sich kostbare Zeit, Nerven und sehr viel Geld (siehe weiter unten mehr). Denn ohne Vorsorgevollmacht gibt es Probleme.
Das passiert ohne Vorsorgevollmacht
Wurde eine Vorsorgevollmacht in guten Tagen nicht erstellt oder liegt nur ein unvollständiges Formular vor, gibt es keine Person, die für Sie rechtlich handeln kann. Der Gesetzgeber sieht jedoch vor, dass jede Person stets rechtlich handlungsfähig sein muss. Daher muss für Sie zwingend ein offizieller rechtlicher Vertreter bestellt werden, wenn Sie keine Vorsorgevollmacht besitzen. Diese Person wird Betreuer genannt. Ein Betreuer wird in einem gerichtlichen Verfahren bestellt, das z.B. von den behandelnden Ärzten im Krankenhaus initiiert wird. Dies ist eine Standardvorgehensweise im Krankenhaus. Der fremde Betreuer, der meistens kein Angehöriger ist, entscheidet dann in allen wichtigen Angelegenheiten verbindlich und unabhängig von der Einschätzung z.B. des Ehegatten oder nahen Angehörigen.
Vorteile einer Vollmacht - Nachteile eines Betreuungsverfahrens
Die wichtigsten Vorteile einer Vorsorgevollmacht bestehen darin, dass Sie die Person Ihres Vertrauens verbindlich festlegen können, der Bevollmächtigte keinen komplizierten gerichtlichen Kontrollen unterworfen ist und damit frei entscheiden kann und außerdem auch nicht vergütet werden muss.
Mit einem Betreuungsverfahren sind dagegen viele Nachteile verbunden. Zum einen hat man lediglich ein Vorschlagsrecht für die Person des Betreuers, das eben nicht verbindlich ist. Das Gericht entscheidet selbst völlig frei über die Person des Betreuers. Außerdem ist ein Betreuer – auch ein Familienangehöriger – der strikten Kontrolle durch das Betreuungsgericht unterworfen. Die Entscheidungen bedürfen dann zusätzlich der Genehmigung des Gerichts. Eine freie Entscheidung des Betreuers ist damit oft nicht möglich. Zusätzlich ist eine regelmäßige Rechenschaftspflicht gegenüber dem Gericht zwingend erforderlich, die mit einigem Verwaltungsaufwand verbunden ist. Schließlich kostet das Verfahren zur Bestellung eines Betreuers sowohl Gerichts-, Gutachter- und Rechtsanwaltsgebühren. Zusätzlich wird eine beträchtliche gerichtliche Verwaltungsgebühr für die Überwachung des laufenden gerichtlichen Betreuungsverfahrens jedes Jahr fällig. Hinzu kommt schließlich auch noch die Vergütung eines Berufsbetreuers, die sich auf mehrere tausend Euro pro Jahr belaufen kann. So können schnell 5.000 Euro und mehr pro Jahr anfallen.
Mit einer umsichtigen Vorsorge regeln Sie daher von Anfang an Ihre Angelegenheiten und vermeiden böse Überraschungen. Darüber hinaus spart Ihnen die richtige Vorsorge sehr viel Geld.
Hier erhalten Sie Unterstützung
Die Vorsorgevollmacht sollte nur mit Hilfe von kompetenter Stelle verfasst werden, damit im Ernstfall auch Schutz besteht. Große Vorsicht ist vor pauschalen Musterformularen geboten. Hier wiegt man sich oft in falscher Sicherheit. Viele Menschen müssen feststellen, dass im Ernstfall trotz pauschaler Vordrucke gerade kein Schutz besteht. Doch dann ist es leider schon zu spät.
Sich umfassend informieren und individuelle Vorsorgedokumente direkt online ausfüllen, geht zum Beispiel hier:
www.patientenverfuegungplus.de.
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