Best Practice in der Pflege: Die Öffnung der Pflegeeinrichtung gegenüber dem Quartier

Aus klassischem Altenheim wurde Quartierszentrum

Mit gut durchdachten Strategien und durch feingliedrige Organisation wurde das CBT-Wohnhaus Upladin in Leverkusen zum Herzstück seines Stadtteils. Durch die Öffnung der Pflegeeinrichtung gegenüber dem Quartier wird nicht nur der Alltag der Bewohner bereichert, sondern auch Geld in die Kassen des Heims gespült. Wie hat die Einrichtung das angestellt? Werfen wir einen Blick auf die letzten Jahre.

Zunächst: Ein Blick in die Geschichte des Hauses
Das Wohnhaus Upladin der Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (kurz: CBT) liegt in der Nähe von Köln, in Leverkusen-Opladen. Das Haus hat sich von einem einst klassischen Pflegeheim zu einem wahren Kompetenz- und Beratungszentrum im Quartier entwickelt, das mittlerweile den Quartiers-Kern darstellt. - Erbaut wurde das heutige CBT-Wohnhaus Upladin im Jahr 1984 in Leverkusen (Stadtteil: Opladen). Die CBT-Trägerschaft folgte im Jahr ‘89. In 2012 wurde die Einrichtung dann um ein Tagespflege-Angebot für bis zu 14 Personen ergänzt. Es sollte bis 2014 dauern, dass die Pflegeeinrichtung schließlich auch zu einem Quartierszentrum wurde. Über das heutige bedürfnisorientierte Beratungs- und Kulturangebot freuen sich sowohl die Bewohner, als auch die Anwohner der Nachbarschaft. Generationenübergreifend, interaktiv, fortschrittlich und vor allem: einladend.

Im Überblick: Pflegeplätze im CBT-Wohnhaus Upladin

  • Insegesamt: 275 Plätze
  • Davon: 225 Plätze in der vollstationären Pflege (inkl. 10 Plätzen für Kurzzeitpflege)
  • Und: 50 Plätze für integratives betreutes Wohnen
Anspruch und Zielgruppe
Das Quartierszentrum ist heute eine Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, vor allem aber für die älteren Mitbürger sowie deren Angehörige und für Dienstleister aus der Pflegebranche. Das Zentrum bietet professionelle Beratung und Informationen zu verschiedensten Themen an, vernetzt die relevanten Akteure des Stadtteils und vermittelt Selbsthilfekompetenz an alle mit Hilfe-, Pflege- und Betreuungsbedarf.

Zielsetzung
Das Ziel der Pflegeeinrichtung (bzw. des Quartierzentrums) ist einerseits die stete Steigerung der Bewohner-Zufriedenheit, der Ausbau des Service-Angebots, der Gewinn künftiger Bewohner und Kooperationspartner. Darüber hinaus soll durch die immer stärkere Vernetzung letztlich die Einbindung in die Nachbarschaft gesichert und einer Isolation der Einrichtung vorgebeugt werden.

So hat man es angestellt:
Hier haben wir Ihnen stichpunktartig und kompakt zusammengestellt, wie aus der klassischen Pflegeeinrichtung ein funktionierendes Quartierszentrum wurde:
  • Umgestaltung der Räume einer ehemaligen Wohngruppe
  • Schaffung einer Projektgruppe, die sich Aspekten wie Leistungen, Preise, Kommunikation und Marketing annahm bzw. noch immer annimmt
  • Ermittlung des Ist-Standes bestehender in- und externer Veranstaltungen für die Bewohner = sog. Umfeld- und Bedarfsanalyse
  • Definition von Angebotslücken und Strategie-Entwicklung zur Schließung dieser
  • Auflistung bestehender und potentieller Kooperationspartner
  • Einbindung der Angehörigen; Befragungen zu gewünschten Beratungsschwerpunkten
  • Identifizierung des eigentlichen Quartiers mittels Bürgerbefragung und unter Verwendung der Bezirksgliederung der Stadt
  • Bewertung und Analyse des Sozialraums (mittels Untersuchung, Auflistung und Vergleich der örtlichen Angebote); dabei Verwendung zuvor festgelegter Kategorien, z. B. Angebote für Senioren, haushaltsnahe Dienstleistungen, Kultur- und Bildungsangebote
  • Initiierung eines Förderprojekts zur Information über Veranstaltungen im Quartier

Die Schaffung eines Online-Auftritts
Das zuvor erwähnte Förderprojekt ist mittlerweile ein Online Quartiersportal, welches bis heute genutzt, optimiert und mit ehrenamtlicher Unterstützung gepflegt wird. In einem zweiten Förderprojekt wurde die kommunale Struktur der angebotenen Dienstleistungen unter die Lupe genommen. Im Rahmen dieser Projekte arbeiten heute zwei Teilzeitkräfte des Quartiersmanagements daran, neue Angebote zu entwerfen und diese entsprechend in die Öffentlichkeit zu tragen. Mittlerweile ist ein Quartierszentrum entstanden, das nicht nur die eigenen Angebote einer breiten Öffentlichkeit anbietet, sondern auch mit einer Vielzahl externer Akteure zusammenarbeitet, die mit ihren Sprechstunden und Services letztlich auch den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner bereichern. So wird z. B. Ernährungsberatung angeboten, ein Frühstück für Trauernde veranstaltet, es werden modern ausgestattete Räume vermietet und für alle Anbieter stets Unterstützung beim Selbstmarketing angeboten.

 Hier geht es zum Online Quartiersportal: www.netzwerk-opladen.de

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