Best Practice in der der Pflege: Einsatz von Assistenz-Systemen

Der Einsatz von Assistenz-Systemen und Pflege-Robotern ist nicht unbestritten, bringt allerdings auch große Vorteile mit sich. So sollen die technischen Helfer vor allem zur körperlichen Entlastung der Pflegenden beitragen und damit - ganz im Gegenteil zu den Befürchtungen - mehr Zeit für das Zwischenmenschliche schaffen. Auch eignen sie sich mitunter sehr zur Aktivierung der Bewohner, sorgen für eine willkommene Unterhaltung und Abwechslung.

Heute möchten wir Ihnen ein Video vorschlagen, das einen guten Einblick in die Thematik der Pflege-Assistenzsysteme / Roboter in der Pflege bietet und Sie an das Thema heran führt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Schauen:



(Quelle: Youtube: Kanal von Sat.1 Regional, veröffentlich am 26.05.2017)

Lassen Sie uns etwas tiefer in die Thematik eintauchen. Wir fragen uns: Welche Aufgaben könnte ein (humanoider) Roboter im Pflege-Alltag übernehmen? 

Diese Möglichkeiten werden im Rahmen von Pilot-Projekten bereits genutzt und getestet: 

- Anbieten von Getränken
- An das Trinken oder bestimmte Termine erinnern
- Sportstunden anleiten, Choreographien vorführen
- Quizrunden leiten
- Biographierbeit leisten (z. B. durch das Erzählen von Geschichten oder das Stellen von Fragen)
- Tragen oder Heben schwerer Objekte
- Heben und "Umlagern" von Personen
- Empfangsdienst leisten, begrüßen und informierren
- Gesellschaft leisten; insbesondere bei Personen mit Demenz im Einsatz zur Aktivierung und Beruhigung
- Vorträge halten, Vorträge begleiten und unterstützen
- uvm.

Die Stärken und Schwächen von Robotern in der Pflege

Wenn von Robotern in der Pflege die Rede ist, müssen wir uns zunächst klar darüber sein, dass deutlich unterschieden werden muss zwischen bloßen Apparaturen, die z. B. Wäsche umher fahren, Speisen von Raum zu Raum transportieren etc. und diesen, die in humanoider Gestalt durch Witz, Charme und Raffinesse das Vertrauen und die Zuneigung der Bewohnerinnen und Bewohner gewinnen sollen. Beide Arten von Robotern sind natürlich stets im Wandel und ausbaufähig, doch scheinen es derzeit vor allem noch die humanoiden Roboter zu sein, die derzeit  stark in Ihrer "Performance" eingeschränkt sind. Das wohl bekannteste Beispiel aus der Reihe "Humanoid" (also: Roboter in menschlicher Gestalt bzw. mit menschlichen Zügen) ist der Roboter "Pepper". Dieser eignet sich zwar bereits gut als Informations-Tool, zur seichten Unterhaltung und kann auch auf simple Interaktionen eingehen, doch holpern Spracherkennung und Reaktionen noch deutlich. Auch ist die Feinmotorik nicht ausreichend entwicklt, um auch nur annähernd an die Fähigkeiten eines Menschen zu kommen oder gar dessen Arbeit am Menschen in der Pflege zu ersetzen. Von den Fähigkeiten auf emotionaler Ebene natürlich ganz zu schweigen.

Mehr Zeit für Zwischenmenschliches durch den Einsatz von technischen Assistenzsystemen

Wir sollten uns in Erinnerung rufen: Roboter sollen die Pflegekräfte in ihrer Arbeit unterstützen, ihnen gedanklich und körperlich eine Stütze sein, nicht aber diese ersetzen. Die viel zitierte Sorge den Arbeitsplatz an einen Roboter zu verlieren, ist vor allem in der Pflege und in der nahen Zukunft relativ unbegründet. Im besten Fall entsteht durch den verstärkten Einsatz von Pflege-Robotern mehr Zeit für Zwischenmenschliches, ein rückenschonender Arbeits-Alltag und weniger Zeit am Computer und im Büro. Denn: Auch smarte Administrationsprogramme und tabletgestützte Systeme können im weiteren Sinne zur Pflege-Robotik gezählt werden. - Dieses Thema gibt viel her und daher werden wir diese Reihe stetig weiterführen und verweisen an gegebener Steller gern auf Einrichtungen sowie Services, die Innovationen gekonnt für sich nutzen. Vorschläge sind immer gern gesehen. Wir sind gespannt. 

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