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Einzug in eine Pflegeeinrichtung – Das sollten Sie bei der Wäsche beachten

16.02.2015

Sebastian Schweyen von Waescherei-Suche.de aus Berlin hat wertvolle und einfach umzusetzende Tipps für uns zusammengefasst.

Einkaufstipps für Wäsche

Die wichtigste Empfehlung: Kaufen und nutzen Sie ausschließlich pflegeleichte, waschbare und möglichst trocknergeeignete Textilien. Das Pflegekennzeichen sollte das Waschen der Textilien in Waschmaschinen erlauben. Besonders geeignet sind Sweatshirts, T-Shirts, Jogginghosen sowie Oberbekleidung, also Hosen, Jacken, Röcke und Kleider aus Mischgewebe oder Kunstfasern.

Wolle und Seide – können problematisch werden

Textilien aus Wolle oder Seide und ebenso Mischungen dieser Fasern sind nur bedingt waschbar. Die Wäscherei lehnt die Garantie für solche Kleidungsstücke daher oft ab. In aller Regel sind feinere Textilien kein Problem. Solche Kleidungsstücke drohen aber dann Schaden zu nehmen, wenn ihr Träger oder eine Kontaktperson erkrankt. Diese Situation erfordert aus hygienischen Gründen eine spezielle Wäschepflege.

Zum Schutz von Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen müssen bei schweren, ansteckenden Krankheiten die Kleidungsstücke der betroffen Bewohner und Mitarbeiter wie „infektiöse Wäsche“ behandelt werden. Das bedeutet, dass die Wäscherei diese Kleidungsstücke in roten, festverschlossenen Plastiksäcken angeliefert bekommt und diese Wäsche vor der regulären Bearbeitung separat desinfiziert. Dies geschieht, indem sie die Wäsche mit den Beuteln meist bei hohen Temperaturen wäscht, bevor die Kleidungsstücke der regulären Wäschepflege zugeführt werden.

Feine Textilien wie Wolle, Seide und bestimmte Kunstfasern halten diese Behandlung nicht aus. Sie laufen ein oder verfilzen. Hierfür können Wäschereien keine Haftung übernehmen. Sie sind verpflichtet, so zu waschen – auch wenn es die Kleidung beschädigt. Der Schutz von Bewohnern und  Mitarbeitern geht vor.

Der Sonntagsanzug

Die Aufbereitung des Anzugs und der Hemden ist für gute Wäschereien kein Problem. Da die Textilien gekennzeichnet sind, werden Anzüge, Hemden oder Krawatten fachgerecht gepflegt: nämlich nicht gewaschen, sondern gereinigt. 

Der Unterschied zwischen Waschen und Reinigen 

Nicht waschbare Kleidung wird zur chemischen Reinigung weitergeleitet. Der Unterschied zwischen Waschen und Reinigen ist grob gesagt folgender: Werden die Textilien mit Wasser behandelt, dann spricht man von Waschen. Werden sie mit einem anderen Lösungsmittel behandelt, nennt man das Reinigen.

Eine chemische Reinigung erzielt bei fettbasierten Verschmutzungen einen sehr guten Erfolg. Bei wasserbasierten Verschmutzungen wie etwa Speiseresten ist die Reinigungswirkung weniger gut. Umgekehrt ist Waschen bei wasserbasierten Verschmutzungen wie Speiseresten oder Schweiß sehr wirksam, löst aber Öle oder andere Fettflecken nicht.

Bewohnerwäsche – Diese Mengen benötigen Sie

Wenn also Sie oder einer Ihrer Angehörigen in eine Pflegeeinrichtung ziehen, dann sind die folgenden Kennzahlen ein praxiserprobter Richtwert für die benötigte Mindestausstattung mit Wäsche für Bewohner von Seniorenheimen. 

Die Mengen liegen einer 2-mal wöchentlichen Anfahrt, bzw. einem 2-wöchigen Wäscherhythmus im Haus zugrunde.

Was benötigen pflegebedürftige Personen?

Bei überwiegend bettlägerigen Bewohnern wird weniger Oberbekleidung, dafür aber bis zu 50% mehr Nachtkleidung und Unterwäsche benötigt. Kalkulieren Sie auch mit Krankenhausaufenthalten und/oder Urlaubsphasen. Daher empfiehlt es sich zusätzlich noch

• einen Koffer und/oder eine große Reisetasche
• einen Rucksack und/oder einen Seesack
• Kulturbeutel mit Kamm, Haarbürste, Zahnbürste, Zahn-/Prothesenbecher, dazu Reinigungstabletten, Haftcreme und Rasierzeug

mitzubringen oder kurzfristig greifbar zu haben.

Sie haben Fragen?

Schreiben Sie Ihre Fragen in die Kommentare oder schreiben Sie an hallo@werpflegtwie.de, Herr Sebastian Schweyen wird alle Fragen beantworten.

Bild: Flickr/hkoppdelaney (CC-Lizenz BY 2.0)