So gelingt die Kommunikation mit Demenzkranken

Naomi Feils Biografie ist außergewöhnlich: Sie wurde 1932 in München geboren und wuchs in einem Altersheim in den USA auf, das ihr Vater leitete. Der Umgang mit alten Menschen war ihr also von klein auf vertraut. Sie studierte Sozialarbeit und entwickelte zwischen 1963 und 1980 die Validationsmethode, die sie seitdem auch regelmäßig in Workshops in Europa unterrichtet. Sie erleichtert nachgewiesenermaßen den Zugang zu alten und verwirrten bis hin zu desorientierten Menschen.

Die verbalen und nonverbalen Techniken beruhen auf einer empathischen Grundhaltung, die alle Emotionen des Gegenübers ernst nimmt und darauf eingeht. Zu den Grundsätzen der Validation gehört es, einem verwirrten Menschen nicht zu widersprechen und selbst eine sehr klare und ruhige Sprache zu finden. Auch zärtliche Berührungen können eingesetzt werden, um das Vertrauen der Person zu stärken und ihr ein gutes Körpergefühl zu geben. Validation hat nicht das Ziel, Menschen zu heilen. Stattdessen will sie die Kommunikation mit Kranken erleichtern und entlastend begleiten.

In diesem Video Naomi Feil die Validation selbst vor (in englischer Sprache):

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Die deutsche Psychogerontologin Nicole Richard hat Feils Ansatz weiterentwickelt und die "Integrative Validation" konzipiert. Dabei geht es vor allem darum, Menschen mit Demenz in ihren aktuellen Befindlichkeiten anzunehmen. Sie fühlen sich dadurch verstanden und werden ruhiger. Ihre Methode geht auch auf die individuelle Biografie ein, um einen Zugang zur Erlebniswelt des Gegenübers zu finden.

Der MDR hat Nicole Richard, die 2014 verstorben ist, bei einem Workshop mit Altenpflegern begleitet:

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