Das Licht und wir

Ob in Klassenzimmern, Büroräumen oder in Pflegeheimen: Licht spielt eine tragende Rolle im Leben aller Menschen unterschiedlichster Alterssufen. Es beeinflusst unsere Gefühlslage, die Konzentrationsfähigkeit, kurz: unseren gesamten Biorhythmus. Mit Blick auf Personen höheren Alters jedoch, scheint es ganz besondere Potentiale zu besitzen.

Zauberwort: Kelvin

Die Helligkeit bzw. der Farbeindruck von Licht wird in Kelvin angegeben. Umso geringer der Kelvin-Wert ist, desto wärmer ist das Licht. Zur Orientierung, hier ein kurzes Beispiel: 3.000 Kelvin erzeugen eine eher seichte und warme Lichtstimmung, die beruhigend wirkt. Stellen Sie sich z. B. einen malerischen Sonnenaufgang vor, das sind 3.000 Kelvin. Wenn später am Tag die Sonne strahlt und weit und breit keine Wolke am blauen Himmel hängt, dann lachen Ihnen mindestens 10.000 bis 12.000 Kelvin entgegen. Das wirkt aktivierend und macht munter.

Wohlfühlen und Schlafstörungen heilen

Umso höher der Kelvin-Wert ist, desto größer ist der Blauanteil im wahrgenommenen Licht. Dieses blaue Licht löst über die Fotorezeptoren im Auge eine bestimmte Hormonreaktion aus. Dabei wird das Hormon Melatonin unterdrückt, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus reguliert.  Licht mit hohem Blauanteil lässt also den Melatonin-Spiegel sinken, wirkt der natürlichen Müdigkeit am Abend entgegen und das stört den gesunden Nacht-Schlaf. Dies kann auf Dauer schwere Folgen haben: Schlafstörungen können z. B. zu Depressionen, Bluthochdruck, Diabetes, und Fettleibigkeit führen. Wer das Potential von Licht kennt, wird vor dem Schlafengehen also helles Licht meiden und sich lieber mit warmem, weißem Licht umgeben. Das signalisiert dem Körper den Tagesausklang und „dimmt“ sozusagen auch die Lichter in Körper und Geist.

Einschränkungen auffangen

Es heißt, dass ältere Menschen ca. zwei- bis dreimal so viel Licht brauchen, wie ihre jüngeren Mitbürger. Noch dazu nimmt mit fortschreitendem Alter die Blendeempfindlichkeit zu. Abrupte Hell-Dunkel-Wechsel  sind zunehmend anstrengender für das Auge, weshalb die Netzhaut Teile des Tageslichts „rausfiltert“, um regulierend einzuspringen. Nett gemeint, aber leider äußerst unpraktisch. Der Haushalt wird dann schnell zur Gefahrenquelle. Zack: die Stufe verfehlt, eine scharfe Ecken übersehen etc. – Die geziele Installation von Lichtquellen hilft hier. Das können z. B. Leitsysteme im Treppenbereicht sein, Orientierungslichter im Flur oder Lichter, die auf Beweggungen reagieren.

Licht, das mittdenkt

Lampen und Leuchtelemente, die mittels Sensoren auf Bewegungen reagieren – das ist praktisch. So z. B. beim nächtlichen Gang in Richtung Badezimmer. Doch moderne Lichtsysteme können noch mehr. Stichwort: Biodynamische Lichtquellen. LED-basiert sind diese Systeme nicht nur energieeffizient und umweltfreundlich, sondern  haben auch den Menschen im Blick. Vor dem Hintergrund, dass der moderne Mensch den Großteil seines Tages drinnen verbringt, verliert das Tageslicht an regulierender Wirkung. Biodynamische Lichtquellen orientieren sich an den natürlichen Lichtverhältnissen im Tagesverlauf und unterstützen so den natürlichen Biorhythmus und somit wieder unser Wohlbefinden, unsere Leistungsfähigkeit sowie unsere Gesundheit. 

Tipps für Anbieter

1) Glühbirnen sind passé. Rüsten Sie Ihre Einrichtung um: LEDs sind längst erschwinglich geworden und funktionieren sehr lange (50.000 bis 100.000 Stunden). Außerdem verbrauchen sie viel weniger Strom, als ihre Vorläufer.
2) Verfügt Ihre Einrichtung über ein bewegungsssensibles Lichtsystem? Nicht? Lichtsystem-Firmen gibt es hierzulande einige. Finden Sie heraus, wer in Ihrer Nähe arbeitet und lassen Sie sich doch einfach mal ein unverbindliches Angebot machen. 
3) Biodynamische Lichtsysteme kommen sowohl Ihren Mitarbeitern, als auch Ihren Bewohnern zu Gute. Es entsteht ein angenehmeres Arbeits- sowie Wohnklima. Sie verbessern auf diese Weise die Lebensqualität aller Beteiligten. Vor allem mit Hinblick auf Bewohner, die von Schlafproblemen, innerer Unruhe und/ oder Depressionen betroffen sind, können Sie mit Licht so einiges bewegen. 

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PflegeOase

Titelfoto: Flickr/ Peter Shanks (CC-Lizenz BY 2.0)
Text: Carolin Makus

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