Ein ganz besonderer VOR ORT Besuch in Berlin. Zusammen mit meiner Kollegin Sarina besuchen wir Agaplesion Bethanien Radeland, eine psychiatrische Fachpflegeeinrichtung für jüngere und ältere Menschen.
Haus im Grünen und "RadelandLädchen"
Das Haus ist ruhig und im Grünen am nordwestlichen Stadtrand gelegen. Gleich vor dem Eingang, gut sichtbar, steht das kleine "RadeLandLädchen" mit allerlei leckeren von den Bewohnern selbstgemachten Marmeladen. Außerdem kann man dort als Besucher im gemütlichen Holz-Häuschen frischen Kuchen mit Kaffee genießen. Gleich hinter dem "RadeLandLädchen" erstreckt sich das Haus mit einer weitläufigen Grünanlage. Die große lobbyartige Rezeption, die 24 Stunden besetzt ist, erinnert an ein Hotel. Auf diese Weise haben nicht nur die Besucher, sondern auch die Bewohner die Möglichkeit jderzeit eine schnelle Auskunft zu erhalten.
Bevor wir auf die Bewohner und Mitarbeiter des Hauses treffen wollen wir uns kurz umschauen.
Das Herzstück des Hauses
Das Herzstück des Hauses ist offensichtlich der groß angelegte Garten. Die Grünflächen haben Bänke und verschlungene Wege für ausgedehnte Spaziergänge. Mittendrin steht ein Häuschen. Im Sommer finden viele der Veranstaltungen dort draußen im Garten satt. Am Rande des Gartens befindet sich ein Gehege mit vier Alpakas ( Lucky, Aramis, Milli Vanilli und Fuchur). Sie sind nicht nur die Haustiere des Hauses, sondern gehören fest zum Tagesablauf. Durch tiergestützte Therapie wird den Bewohnern geholfen, ihre sozialen Kompetenzen zu verbessern, Vertrauen wiederherzustellen und einen geregelten Tagesablauf zu haben. Die Tiere können sogar Aufzug fahren und besuchen die Bewohner in ihren Zimmern, wenn diese nicht mehr rausgehen können.
Dieses Haus unterscheidet sich von anderen Häusern, die wir besucht haben. Denn für viele Bewohner ist ein Aufenthalt in einem Pflegeheim oft das letzte Zuhause. Radeland bietet jedoch vielen, vor allem jüngeren Menschen nach längerer Zeit wieder ein Zuhause (aus der Obdachlosigkeit heraus) oder ein Zuhause auf Zeit. Ein Apartmentgebäude mit Betreuung, das zu Radeland gehört, befindet sich gleich nebenan. Dieses Haus für Bewohner, die wieder selbstständig wohnen können, ist ein wichtiger Therapieschritt für die Bewältigung des eigenständigen Lebens.
Radeland-Mitarbeiter arbeiten in multiprofessionellen Teams: Psychiater, Sozialarbeiter, Pflegedienstleitung und Heimleitung besprechen sich miteinander und erstellen einen individuellen Therapieplan für jeden Bewohner. Darüber hinaus gibt es externe Supervision. „Atempausen“ im Alltag, angeboten von einem Seelsorger, bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit einfach für eine halbe Stunde abzuschalten, einen Tee zu trinken oder über etwas zu reden, was einem am Herzen liegt.
Nachdem wir uns das Haus angeschaut haben, setzten wir uns mit dem Heimleiter, Axel Horn, zusammen, um uns über die Möglichkeiten von Feedback und offener Kommunikation der Mitarbeiter und auch der Bewohner zu unterhalten. Herr Horn berichtet, dass die Mitarbeiter vielen Herausforderungen im Alltag begegnen müssen. Man muss jederzeit mit Allem rechnen. “Es kommt auch schon vor, dass ein Bewohner sich einfach zu unserem Arbeitsmeeting dazusetzt, das muss man dann einfach mit Humor nehmen“. Dabei betont er, dass es ein toller Job ist, denn es geht viel um Beziehungsbildung. „In welchem anderen Job kann man schon während der Arbeitszeit mit einem Klienten Eis essen gehen und wird dafür bezahlt?“ Am Ende unseres Gesprächs haben wir einen guten Einblick in das Berufsbild eines Mitarbeiters in einer psychiatrischen Pflegeeinrichtung bekommen. Ein spannder und schwieriger, sinnvoller und vor allem ein Job mit viel Herz.
Und wenn wir an das Eisessen denken, werden wir sogar ein wenig neidisch ;-)
Sie wollen sich von Agaplesion Bethanien Radeland selbst überzeugen? Dann kommen Sie einfach vorbei! Hier gibt es vorab zum Nachlesen, was Bewohner und Mitarbeiter zu diesem Haus sagen und die Möglichkeit Kontakt aufzunehmen: Agaplesion Bethanien Radeland
Alle Pflege-Anbieter, die auch Lust auf werpflegtwie-Besuch und ganz viele interessante Bewertungen bekommen haben, schreiben uns bitte an hallo@werpflegtwie.de. Vielleicht sind wir dann auch demnächst bei Ihnen.
Text: Olja Gleyzer
Fotos: Thilo Mössner
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